Von klein auf lebt Brandy bei uns im Hunderudel. Ruck zuck hatte sie das mit der Stubenreinheit begriffen, denn neben dem Zwinger und Grundstück gehört auch das Haus mit zu ihrem Lebensbereich.

Auf Grund ihres Alters war sie immer „die Kleine“ während der Ausbildung und auch zu den Prüfungen. Doch bald hatte sie ihre „Mitstreiter“ in der Ausbildungsgruppe des Jagdvereins leistungsmäßig nicht nur eingeholt, sonder lieferte mit einem VJP–Ergebnis von 71 Punkten auch die beste Prüfung ab. Glanzpunkt war dabei das Vorstehen mit Bewertung 11 Punkten.

Intelligenz, Führigkeit, Temperament und Wildschäfe in einem gut ausgewogenem Verhältnis ließen uns auch in der Vorbereitung auf die HZP gut voran kommen. Und obwohl wir in unserm Jagdrevier leider kein eigenes geeignetes Übungsgewässer haben und auf die Unterstützung guter Jagdkameraden angewiesen waren, war zur HZP die Wasserarbeit mit 11 Punkten an der lebenden Ente der Höhepunkt. Gesamtergebnis: 180  Pkt.

Auf Anregung unseres Vorsitzenden der LG AST meldeten wir unsere Brandy zur Teilnahme an der BHZP und Bundeszucht-schau 2009 in Husum an. Bei wunderschönem Wetter, einer super Organisation und sehr guten Revieren war es für alle ein tolles Erlebnis. Nur diesmal musste der Hundeführer sein „Lehrgeld“ bei der Wasserarbeit zahlen. Dennoch freuten wir uns über ein Ergebnis von 142 Pkt. o.l.E.

Wesentlich besser lief es dafür am folgenden Tag bei der Bundeszuchtschau. In der Gebrauchshundeklasse Hündinnen erhielt sie die Bewertung  sg/sg und war die 4. schönste Hündin der Zuchtschau.

Nun stand die „Meisterprüfung“ – VGP- auf dem Programm. Jeder Hundeführer, der einen Hund auf diese Prüfung vorbereitet hat, weiß um die Höhen und Tiefen die man auf dem Weg bis zur Prüfung durchschreitet.

Doch an den Tagen der Prüfung hat alles gepasst. Die Form des Hundes war bestechend, der Führer hatte seine Aufregung halbwegs im Griff, das Wetter passte.

Mit einem Ergebnis von 320 Punkten im 1. Preis mit ÜF  waren wir am Ende der Prüfung überglückliche Suchensieger.

Um zu beweisen, dass ein Jagdhund sich auch nach VDH-kriterien diszipliniert in der Gesellschaft benehmen kann, absolvierte unserer Brandy im Alter von 1,5 Jahren mit Leichtigkeit und vollem Erfolg die Begleithundeprüfung mit Wesenstest.

Anläßlich einer Gesellschaftsjagd ergab sich die Situation, dass Brandy den Härtnachweis am Fuchs bestätigt bekommen konnte.

Mittlerweile ist Brandy nun im besten Alter sich auch bei der Nachwuchspflege auszuzeichnen. Zusammen mit der Zuchtwartin unserer Landesgruppe suchten wir nach einem passenden Rüden und fanden ihn in Camillo vom Luhner Holz
-> A Wurf 2011

Unser nächstes Ziel ist die Verbandsschweißprüfung im Herbst. Die sehr gute Nase von Brandy und ihre große Ruhe bei der Schweißarbeit bilden dazu gute Voraussetzungen. Nun liegt es, wie so oft in der Jagdhundeausbildung,  wieder mal am (Gespann-)Führer, dass am Ende ein Erfolg steht.

Nach vielen Monaten der Ausbildung, manchem Tropfen Schweiß den der Führer gelassen hat und einer völlig verpatzten "Generalprobe" fuhren wir Ende Oktober 2011 zur Verbandsschweißprüfung der Landesgruppe AST. Mit der inneren Einstellung der olympischen Idee (Teilnahme ist entscheidend) versuchte der Führer so viel Ruhe wie in diesem Fall nur möglich auszustrahlen. Doch Brandy bewies auch dieses Mal wieder: wenn es darauf ankommt ist sie mit ihrer Leistung voll da. Von Anfang an saugte sie sich förmlich an die Fährte und lief wie aufgefädelt. Verleitungen wurden nur kurz angefallen, alle Wundbetten verwiesen und nach schier endlosen 1000m kam ein überglückliches Gespann sicher zum Stück.
Nun gilt es das Gelernte auf der natürlichen Wundfährte unter Beweis zu stellen.
Wir bleiben dran!
An dieser Stelle den vielen Freunden und Weidgenossen die uns so uneigennützig bei der Ausbildung unterstützt haben ein herzliches Dankeschön und Ho Rüd Ho. 

Und wenn man denkt, so das war es nun, da gibt es immer wieder gute Freunde mit einer Idee!

Im Frühjahr 2013 stand die Frage: wer fährt für die LG AST nach Tschechien zur Internationalen Vielseitigkeitsprüfung?

So kam es, dass kurz nachdem der B-Wurf zu seinen neuen Besitzern umgezogen war und Brandy noch ein paar Wochen Erholungsurlaub hatte, es mit dem Refresherkurs losging. Da Angy auch auf die VGP im Herbst vorbereitet wurde, liefen viele Ausbildungsschritte im Doppelpack.

Nach all dem was wir wussten, in Tschechien steht der Gehorsam ganz oben dran. Und es gibt noch ein paar Prüfungsfächer, die es bei uns nicht oder in abgewandelter Form gibt. Somit war, nach ihrer "Mutterzeit", reichlich Arbeit angesagt.

Am 14. und 15.09.2013 war es dann so weit. Brandy und auch ihre Tochter Angy stellten sich der Prüfung in der CR. Tatkräftig unterstützt von einem zahlreichem "Fanclub" begannen wir am ersten Tag mit den Waldfächern. Erstes Prüfungsfach: Fuchs über Hindernis (Graben). Warum denn einfach, wenn es auch etwas komplizierter geht? Beim Sprung über den, für sie ungewohnten, Graben verlor Brandy den Fuchs und dieser viel hinein. Ein Raunen ging durch die Zuschauer und ich stand wie in Beton gegossen. Was nun???? Aber Brandy sprang sofort hinterher und, wie aus der Versenkung kommend, sprang sie mit dem Fuchs aus dem 1m  breiten und 80 cm tiefen Graben wieder heraus und trug mir den Fuchs sauber zu! Ich konnte es kaum glauben und mein Herz wusste nicht, ob es vor Schreck stehen bleiben oder sich vor Freude überschlagen sollte. Mit diesem wahnsinnigen Adrenalinspiegel im Blut ging es weiter über die gesamte Prüfungszeit. Als es am Sonntag dann nach dem Vorstehen hieß, das war es, konnte ich erst gar nicht glauben, dass die Prüfung vorbei war. Ich brauchte noch eine ganz Zeit, um mich wieder herunter zu regeln.

Am Ende war die Internationale Vielseitigkeitsprüfung in der CR mit 434 von 500 möglichen Punkten im III. Preis bestanden.

Wir haben uns mächtig gefreut und am Abend im Kreise des Fanclubs der LG AST so manches Glas geleert, während Brandy im Hotelzimmer sich ihrer wohlverdienten Ruhe hingab.

An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an alle, die uns unterstützt und beigestanden haben.